Die diesjährige 18. Internationale Bodensee Militär-Reunion und Landesveranstaltung zum "Tag der Reservisten " in Sonthofen stand ganz unter dem Motto der zivil-militärischen Zusammenarbeit und der Leistungsfähigkeit der ABC-Truppe. Neben unserem Kameraden Prof. Dr. Friedwart Lender, der als Landesvorsitzender die Leitung hatte, nahmen noch die Kameraden Robert Sichermann, Willy Eichwald, Rolf Riedel und Martin Kohlert sowie Kameraden der RK Fürth teil.
Nach der Flaggenparade mit den Hymnen Österreichs, der Schweiz und Deutschlands, gespielt durch den Reservistenmusikzug JaBoG 34 Allgäu, konnte der Landesvorsitzende des Reservistenverbandes, OTL d.R. Prof. Dr. Friedwart Lender, Vertreter aus Politik, Militär aus dem In- und Ausland sowie Vertreter der ABC- und Selbstschutzschule begrüßen. Unter ihnen den Bürgermeister der Stadt Sonthofen, Wolfgang Deppe, mehrere Stadträte, den Befehlshaber des Territorialkommandos 4 aus der Schweiz, Divisionär Hans-Ulrich Solenthaler, den Stellvertretenden Befehlshaber im Wehrbereich IV SÜDDEUTSCHLAND, Brigadegeneral Johann Berger, den Stellvertretenden Schulkommandeur, Oberst Peter Hentrich, sowie den Stellvertretenden Militärkommandanten von Voralberg/Österreich, Oberst Johannes Grissmann.
Mittelpunkt der Veranstaltung war in diesem Jahr die grenzüberschreitende Information und der Erfahrungsaustausch. Gerade Katastrophen zeigen deutlich, dass sie vor Grenzen nicht halt machen und eine militärische Zusammenarbeit erforderlich ist. Als zentrales Thema der Bodensee Militär-Reunion hatten die Verantwortlichen deshalb die Hilfe bei Katastrophen durch Reservisten und aktive Truppe gestellt. In seinem Vortrag stellte Brigadegeneral Berger das System der zivil-militärische Zusammenarbeit in Süddeutschland vor. Dabei skizzierte er deren Aufgaben auf den unterschiedlichen hierarchischen Ebenen bis hinunter zu den Kreisverbindungskommandos. Ebenso ging Berger auf die Modellerprobung der regionalen Initiativen der Katastrophenhilfe bei Reservisten ein. Oberst d.R. Fried-Joachim Störmer, Leiter des Bezirksverbindungskommandos Schwaben, referierte über seine Arbeitsebene.
Eine eindrucksvolle Leistungsschau der ABC- und Selbstschutzschule rundete das interessante Gesamtprogramm ab. Hier ist neben der statischen Leistungsschau, in der alle Fahrzeuge, Labore und Messinstrumente im Detail betrachtet werden konnten, vor allem die dynamische Leistungsschau hervorzuheben.
Als einmaliges Instrumente in der Bundeswehr und auch im zivilen Bereich, ist der Schnelle ABC-Reaktionszug (kurz: SR-Zug), der als hochmobile und schnell verlegbare ABC-Aufklärungs- und Erkundungseinheit weltweit eingesetzt werden kann. Er kann in kontaminierte Gebiete eindringen, Proben nehmen und außerhalb des kontaminierten Gebietes die Proben analysieren und somit eine Grobeinschätzung liefern. Das gesamte Vorgehen kann gerichtsfest mit Videokameras dokumentiert werden. Für das schnelle Eindringen mit ihren Messgeräten in kontaminierte Gebiete verfügt der SR-Zug über Quads mit mobilen Instrumenten. Neben der Vorstellung des kampfwertgesteigerten Spürpanzers FUCHS war vor allem der neuen Truppenentgiftungsplatz TEP 90 von höchstem Interesse. Der TEP 90 wird seit letztem Jahr in die Bundeswehr eingeführt, ist modular aufgebaut und kann Personen, Geräte und Innenräume dekontaminieren. Mit dem TEP 90 verfügt die Bundeswehr über einen der modernsten Dekontaminationseinrichtungen.
Ein wichtiger Ausbildungsbereich der ABC- und Selbstschutzschule ist die Ausbildung der Brandschutzkräfte / Feuerwehrkräfte der Bundeswehr. Alle der mehr als 3.000 Angehörigen der Bundeswehr-Feuerwehr werden bzw. wurden an der ABC/SeS ausgebildet. Bei der Bodensee-Militär-Reunion stellte die ABC/SeS das Retten von Personen aus Gebäuden und aus Trümmer ebenso vor wie die Brandbekämpfung und die weitere materielle Ausstattung für die Rettungstrupps.
Die Veranstaltung klang mit einem festlichen Bankett im Offizierheim aus. Termin für die 19. Internationale Bodensee-Militär-Reunion ist der 18. September 2010, Veranstaltungsort Klothen in der Schweiz.
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