50 Jahre Jagdgeschwader 73 "Steinhoff" - 5 Jahre Eurofighter



Das Jagdgeschwader 73 "Steinhoff" mit seiner wechselvollen Geschichte feierte sein 50jähriges Bestehen als Jagdgeschwader 73 "Steinhoff" und 5 Jahre Waffensystem Eurofighter in einer Jubiläumsfeier am 19. und 20. Juni 2009. Unser Kamerad Friedwart Lender war dabei.

Am 1. April 1959 wurde auf Befehl des Inspekteurs der Luftwaffe mit der Aufstellung des Jagdgeschwader 73 in Ahlhorn und Oldenburg begonnen. Als Einsatzmuster wurde dem Verband das Jagdflugzeug F-86 Sabre zugeführt. Die feierliche Indienststellung fand am 1. Dezember 1959 durch den Kommandeur der 3. Luftwaffendivision in Ahlhorn/Leipheim statt.

Das Geschwader bekam 1964 einen neuen Auftrag: die Luftnahunterstützung der eigenen Heeresverbände durch Jagdbombereinsätze. Damit verbunden war die Umrüstung von F-86 Sabre auf das neue Waffensystem Fiat G-91 und die Umbenennung in Jagdbombergeschwader 42.

Der Auftrag wurde 1967 um die taktische Luftaufklärung erweitert. Gleichzeitig erfolgte die Umbenennung in Leichtes Kampfgeschwader 42 (LeKG 42). Damit sollte der Unterschied zu den mit Starfighter ausgerüsteten Jagdbombergeschwadern deutlich gemacht werden. Durch die Einführung der RF-4E Phantom in die Luftwaffe entfiel 1971 der Auftrag der Luftaufklärung für das Leichte Kampfgeschwader 42. Mit der Umrüstung auf die F-4F Phantom erhielt der Verband am 1. April 1975 den Namen Jagdbombergeschwader 35. Mit einem feierlichen Festakt übernahm das Geschwader am 27. April 1985 die Patenschaft zur Pflege der Tradition und Kameradschaft mit den Angehörigen der Nachtjagdverbände der ehemaligen Luftwaffe.

Nach der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurden die MiG-29 vom Jagdgeschwader 3 der Nationalen Volksarmee (NVA) in die Bundeswehr übernommen. Im Oktober 1991 wurde das Erprobungsgeschwader MiG-29 in Preschen aufgestellt. Im Februar 1993 wurde beschlossen, das Erprobungsgeschwader MiG-29 und das JaboG 35 als Jagdgeschwader 73 in Laage zusammenzuführen und zu stationieren. Die Umbenennung des Erprobungsgeschwader MiG 29 in Jagdgeschwader 73 fand am 1. Juni 1993 in Preschen statt, gleichzeitig wurde der Verband hier offiziell in Dienst gestellt. Ab Juni 1993 wurde in Preschen mit der MiG 29 erstmals auch die Alarmrotte für die nationale QRA gestellt.

Im Dezember 1994 wurden die ersten MiG-29 nach Laage verlegt. Ihre erste Aufgabe bestand auch hier in der Sicherstellung der Alarmrotte für die Luftraumüberwachung. Das Jagdbombergeschwader 35 wurde 1995 in Jagdgeschwader 73, Anteil F-4F, umbenannt. Die Verlegung der F-4F Phantom wurde im Juli 1997 im Rahmen einer offiziellen Außerdienststellung des Standortes Pferdsfeld vorgenommen. Im September 1997 begann der gemeinsame Flugbetrieb von MiG-29 und F-4F Phantom in Laage. Am 18. September 1997 wurde das Jagdgeschwader 73 durch den damaligen Bundesminister der Verteidigung, Volker Rühe, in Laage offiziell in Dienst gestellt. Gleichzeitig verlieh er den Traditionsnamen Steinhoff.

Nach dem ersten großen Erfolg mit 80.000 Besuchern im Jahr 1998 führte das Jagdgeschwader 73 "Steinhoff" im Sommer 2001 mit über 150.000 Besuchern seinen zweiten Tag der offenen Tür in Laage durch.

Im März 2002 wurde die zweite Jagdstaffel und mit ihr das Waffensystem F-4F Phantom außer Dienst gestellt. Nach einer kurzen Ruhezeit wurde sie im Februar 2004 als Ausbildungsstaffel EF 2000 Eurofighter wieder reaktiviert. Die Zuführung der ersten sieben Eurofighter fand ab dem 26. April 2004 statt. Die offizielle Indienststellung des neuen Waffensystems sowie die Aufnahme des Flugbetriebes am Standort Laage wurde am 30. April 2004 mit einem feierlichen Festakt durch den Inspekteur der Luftwaffe durchgeführt.

Gleichzeitig startete damit der Truppenversuch Eurofighter. Die Abgabe der letzten neun von insgesamt 22 MiG-29 an Polen im August 2004 beendete zugleich den Flugbetrieb eines russischen Flugzeuges innerhalb der Bundeswehr. Eine MiG-29 wurde dem Luftwaffenmuseum in Berlin-Gatow übergeben.

Am 19. August 2006 wurde die Jubiläumsfeier zum 50-Jährigen Luftwaffengeburtstag mit einem Tag der offenen Tür auf dem Fliegerhorst Laage durchgeführt. Das Motto war "50 Jahre Luftwaffe – immer im Einsatz" - daran nahmen rund 120.000 Besucher teil.

Am Freitag Abend wurde ein großer Zapfenstreich in öffentlich in Laage durchgeführt. Am Samstag fand ein Fest auf dem Fliegerhorst in Laage statt, zu dem alle Soldaten und Zivilangestellten, deren Familien sowie Ehemalige des Geschwaders eingeladen waren.

Besonders beeindruckend war die Rettungsübung – ein simulierter Luftnotfall. Hier wurde das Zusammenspiel des Towers, des Flugsicherheitsoffiziers, der Feuerwehr, des Sanitätsdienstes und der Einsatzleitung demonstriert.



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