Swiss Raid Commando 2005
"Swiss Raid Commando – ein Wettkampf für die Besten" – so der Einstieg für den alle 2 Jahre stattfindenden Elitewettkampf in der Schweiz.
Zwei Mannschaften aus Mittelfranken mit unseren Kameraden Friedwart Lender, Thorsten Schwab, Martin Gottlob, Jörg Beisel (Mannschaft RK Nürnberg)
sowie Roland Kronschnabel und Paul Wolf (in der Mannschaft Mittelfranken) konnten teilnehmen.
Der Wettkampf ist zweigeteilt in eine "Selection phase" und eine "Action phase".
- In der Selection phase sind aus vorgegebenen 38 Aufgaben in einem Gebiet von 20 km * 13 km (260 km^2) innerhalb einer Zeit von 9 Stunden möglichst viele Punkte
zu holen. Die Wettkämpfer erhalten eine Karte mit der Lage der Stationen sowie eine Liste mit einer Kurzbeschreibung und den möglichen Punkten. Die Punkte
gingen von 100 bis 1.600 Punkten. Je weiter entfernt vom Start-/Zielpunkt die Aufgaben lagen und je schwerer sie waren, je mehr Punkte gab es. Dabei waren auch mehrere
hundert Höhenmeter zu überwinden. Die Aufgaben erstreckten sich von den verschiedensten Schießaufgaben, über Hindernisaufgaben, Wasserstationen,
Klettern und Konditionsaufgaben. Die Strecke dazwischen wurde mit dem schweizerischen Militärfahrrad überwunden. Die Bilder geben einen Eindruck von
einigen ausgewählten Stationen in der Selection phase.
- Reorganisation phase als Zwischenteil zwischen der Selection phase und der Action phase: Hier galt es das Gepäck für eine Kommandoaufgabe vorzubereiten. Dazu
musste bereits am Morgen ein Gepäcksack gepackt werden, der dann in die Isolation gebracht wurde. Der Mannschaftsführer musste dann entsprechend seiner Platzierung
(wir konnten in der Selection phase den 26. Platz von 144 gewerteten Mannschaften erreichen) eine Kommandoaufgabe auswählen. Angeboten worden sind:
- Geiselbefreiung
- Hinterhalt
- Sabotageakt
- Einsatz Scharfschützen
Die einzelnen Aufgaben gaben unterschiedlich viele Punkte (am meisten Geiselbefreiung) und es gab nur so viele Aufgaben wie Mannschaften. Immer 10 Mannschaften konnten in 5 Minuten
eine Aufgabe auswählen. Ein Kurzbriefing von 1 Seite an der Wand sollte die Auswahl erleichtern. Die letzte Mannschaft musste dann das nehmen, was übrig geblieben ist.
Leider ist dann Thorsten Schwab durch einen Unfall (Splitterbruch am Zeh) ausgefallen, so dass wir die Kommandoaufgabe mit nur noch 3 Wettkämpfern absolvieren mussten. Dies brachte
uns dann leider aber einen Punktabzug von 25 % bei der Action phase.
- In der Action phase musste eine Kommandoaufgabe gelöst werden. Dies bedeutete unter Feind nachts infiltrieren zu einem Objekt (bis zu 40 km mit Höhenunterschiede von mehr
als 1.000 m), die Kommandoaufgabe lösen und wieder unter Feind zu exfiltrieren. Jeder wurde hier mit dem schweizerischen "AGDUS-System" ausgestattet
(Lasersimulationsgeräte), das heißt Freund und Feind konnte mit Laser getroffen werden und der Treffer wurde auch erkannt.
Wir wählten eine Geiselbefreiungsaufgabe. Zu unserer Überraschung wurden wir die ersten 20 km mit dem Auto verlegt und mussten daher nur noch 20 km infiltrieren, dafür aber von
700 Höhenmeter auf 1.400 Höhemeter rauf und anschließend wieder auf 500 Höhemeter runter.
Die Geiselbefreiung bestand darin, dass wir in einem Haus bei 4 Geiselnehmern, einem davon als Posten vor dem Haus, eine eigene Geisel befreien mussten. In welchem Raum die Geisel war und
wie viele Räume das Haus hatte, war unbekannt. Geschossen wurde hier mit der Pistole mit Farbmunition. Erfahrungen in Orts- und Häuserkampf waren hier sehr hilfreich. Durch den
25 %-Punktabzug konnten wir so leider in der Action phase nur noch den 74.Platz von 118 Mannschaften belegen (Hier hatten bereits 26 Mannschaften aufgegeben.), was uns dann in der Gesamtwertung
nur den 51. Platz bescherte. Ohne den Punktabzug wäre wir in den 20iger Plätzen gewesen.
Insgesamt ist der Swiss Raid Commando ein äußerst anstrengenden Wettkampf mit sehr hohen Anforderungen an Kondition, Wissen, Teamgeist und vor allem an die Psyche. Alle müssen den
Wettkampf erfolgreich absolvieren wollen. Einen Wettkampf über 34 Stunden im Mittelgebirge ist schon eine Herausforderung. In der Gesamtwertung – trotz der unfallbedingten Ausfall – noch einen
Platz 51 für die Mannschaft der RK Nürnberg und einen Platz 77 für die Mannschaft von Mittelfranken sind Plätze die sich sehen lassen können. Dazu ist die einzige deutsche
Mannschaft, die ausgefallen ist (aufgegeben hat), eine Mannschaft aus aktiven Soldaten gewesen. Der Swiss Raid Commando ist ein lohnender Wettkampf, aber ohne sehr gute Vorbereitung nicht zu machen.
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